Die Quarterlife-Crisis ist mehr als nur ein Luxusproblem!

Die Zeit zwischen 20 und 35 Jahren ist die leichteste und unbeschwerteste Zeit des Lebens?

Also ich persönlich würde dem widersprechen. Und das sehen auch 47 % der Menschen im Alter von 20 bis 35 Jahren so, die an der Umfrage des Marktforschungsinstituts Smart Insights teilgenommen haben. Denn sie gaben an, unter einer Quarterlife-Crisis zu leiden.

Kannst du dich noch an die Zeit erinnern, als du mit deinen Freunden auf dem Spielplatz in dieser großen Netzschaukel gelegen hast, die Wolken am blauen Himmel beobachtet und darüber gesprochen hast, was du alles machst, wenn du erwachsen bist?

Das Leben schien so einfach und so viel klarer. Diese Vorstellung von einem glücklichen Erwachsenenleben zieht sich meistens bis zur Oberstufe und vielleicht auch noch bis zur Uni durch. Der Lebensweg ist bis dahin klar strukturiert und man kannte den Weg und das Ziel – nämlich den Abschluss.

Und wie sehr wünscht man sich, ENDLICH mit der Ausbildung fertig zu sein, um im realen Leben anzukommen.

Aber was passiert, wenn die Realität eintritt?

Lasst mich euch Max vorstellen, 24 Jahre alt. Er hatte gerade sein Studium abgeschlossen und war voller Vorfreude auf den Einstieg in die Arbeitswelt. Die ganze Motivation ging jedoch schnell flöten, da er keinen passenden Job gefunden hat und sich dann für irgendeinen Einstiegsjob entschied, der ihn so gar nicht glücklich macht. Die Ideen und Inputs, die er sich im Studium mühsam in seitenlangen wissenschaftlichen Arbeiten hart zusammengeschrieben hat, haben in der realen Arbeitswelt keinen Wert und die Freude und Sinnerfüllung blieben zur Gänze weg. Aber jetzt schon wieder kündigen? Mit so wenig beruflicher Vorerfahrung?

Oder Sarah, 30 Jahre alt. Sie war seit einigen Jahren in einer Beziehung, aber in letzter Zeit hatte sie immer häufiger Zweifel, ob ihr Partner wirklich der Richtige für sie ist. Gerade wenn sie an die Familienplanung denkt. Mit einer Familie würde sie gerne von der Stadt aufs Land ziehen, was ihr Partner nicht so prickelnd findet. Ob sie wirklich Kinder haben möchte, weiß sie jedoch ehrlicherweise auch noch nicht. Aber sie hat das Gefühl, dass sie sich bald entscheiden müsse.

Diese realen Geschichten zeigen nur einen kleinen Ausschnitt aus der Vielfalt der Herausforderungen, mit denen Menschen zwischen 20 und 35 Jahren konfrontiert sind.

Wenn du im echten Leben angekommen bist, gibt es keine sicheren Leitlinien und kein vorgegebenes Ziel mehr - so wie in der Schule oder im Studium.

Die Quarterlife-Phase fühlt sich an wie die Rush Hour deines Lebens, weil du das Gefühl hast, du musst JETZT alle wichtigen Entscheidungen für dein Leben treffen.
So vieles haben wir im Schulsystem gelernt. Aber niemand hat uns gelehrt, wie wir in Klarheit Entscheidungen für unser Leben treffen und wie man aus dem Dschungel an Möglichkeiten in dieser komplexen Welt seinen Herzensweg findet.

Junge Erwachsene in der Quarterlife-Crisis müssen sich mit folgenden Fragen auseinandersetzen:

  • Ist der Job der richtige für mich?

  • Bin ich glücklich in meiner Beziehung?

  • War das Studium das richtige?

  • Möchte ich mal eine Familie gründen und wenn ja, wann?

  • Wie reagieren meine Eltern, wenn ich mich für einen anderen Weg entscheide?

  • Welche Entscheidung ist nun die richtige?

  • Übersehe ich ganz andere Möglichkeiten?

  • Usw.

Mit diesen Fragen müssen sich viele Menschen zwischen 20 und 35 Jahren beschäftigen und finden keine klare Antwort für sich. Das Resultat: Unsicherheit, Orientierungslosigkeit, Überforderung und ganz viel Selbstzweifel. Denn andere haben es ja auch geschafft.

Und was Helga, 63, vielleicht als Luxusproblem bezeichnet, ist für Anna, 28, eine Identitätskrise.

Erwachsenwerden hat sich früher definitiv viel besser angehört…

5 Impulse, wie du aus der Quarterlife-Crisis zu mehr Klarheit für das eigene Leben kommst:

  1. Du darfst dich im ersten Schritt selbst kennenlernen – und zwar WIRKLICH kennenlernen und reflektieren, was DIR im Leben gerade wichtig ist. Die Meinungen und Einflüssen deines Umfelds darfst du hier erstmal komplett ausklammern. Es geht darum zu verstehen, was dein tiefstes Inneres möchte.

  2. Wenn du angefangen hast, dich selbst zu entdecken, fällt es dir leichter, deinen Weg zu finden. Warum? Weil du dann genau weißt, was für dich gerade der richtige Schritt ist. Es geht darum, mal festzustellen, was deine Werte, Bedürfnisse und Stärken sind. Diese gelten als innere Wegweiser und helfen dir bei Entscheidungen und der Ausrichtung deines Lebens.

  3. Ja, wir alle haben Blockaden und Hindernisse, die uns bewusst oder unbewusst davon abhalten, unseren Weg zu gehen. Seien es Ängste, blockierende Glaubenssätze oder ein nicht unterstützendes Umfeld. Da diese Blockaden oft unbewusst mitschwingen und Prozesse im Unterbewusstsein automatisch ablaufen, ist es hier sehr ratsam, sich mit seinen unterbewussten Themen auseinanderzusetzen. Am schnellsten geht das mit Coachings. Du kannst natürlich auch mit Workbooks, Büchern, Podcasts zu den Themen Persönlichkeitsentwicklung arbeiten. Diese geben dir zumindest eine allgemeine Einführung in das Thema Blockaden und Hindernisse.

  4. Stell dir vor, einschränkende Meinungen von außen interessieren dich nicht mehr, weil du genau weißt, was du willst. Das kannst du erreichen, wenn du lernst, dich von anderen nicht beirren zu lassen. Denn merke dir: DU bist der Experte für DEIN Leben. Und ja, manchmal ist es schwer, Meinungen von seinem eigenen Umfeld nicht ernst zu nehmen. Daher lerne, wie du dich liebevoll davon abgrenzen kannst und deinen Weg so weiterverfolgst, wie es für dich richtig ist.

  5. Du bist verzweifelt, weil du einfach nicht weißt, was du aus deinem Leben machen willst? Du hast Angst, die falschen Entscheidungen zu treffen. Merke dir, du kannst Entscheidungen immer nur im HIER UND JETZT treffen. Egal wie viel du darüber nachdenkst – du wirst nicht alle Wege bis ins Detail durchplanen können. Du bist – genauso wenig wie ich – ein Hellseher und kannst nicht alle Szenarien absichern, nur weil du im Kopf alle logischen Wege durchgehst. Das Leben ist nicht logisch. Und wahrscheinlich weißt du aus eigener Erfahrung, dass Pläne meistens nicht so aufgehen, wie wir es uns im Kopf durchgeplant haben. Die Richtung darf gesetzt sein. Aber sei auch offen für das, was sich auf dem Weg auftun kann und lasse dich vom Leben leiten.

Klarheit heißt NICHT, seinen Weg schon perfekt durchgeplant zu haben! Klarheit heißt, auf sein wahres ICH hören zu können, zu wissen, was einem wichtig ist und darauf zu vertrauen, dass man immer die für sich richtigen Entscheidungen treffen wird.

Alles Liebe, Veronika

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Trauer - Es schmerzt mit Menschen zusammen sein, deren Familie komplett ist