Trauer - Es schmerzt mit Menschen zusammen sein, deren Familie komplett ist
In der Trauer kann es Momente geben, in denen wir uns fragen, ob wir jemals wieder mit Menschen zusammen sein können, deren Familie vollständig ist, ohne Schmerz und Verlust zu empfinden. Man sieht in der Außenwelt das, was man nicht mehr hat und das kann einfach schmerzhaft sein. Dies sind die Momente, in denen wir uns am verletzlichsten fühlen, unsere Trauer am intensivsten empfinden und unsere Herzen am schwersten sind.
Es ist okay, wenn du dir das (noch) nicht vorstellen kannst.
Ein Verlust hinterlässt oft eine schmerzliche Lücke, die es schwer macht, sich vorzustellen, jemals wieder unbeschwert zu sein. Die Vorstellung, dass andere Menschen ihre Familie in vollen Zügen genießen können, während wir uns in unserer Trauer verfangen fühlen, kann überwältigend sein. Aber es ist wichtig zu verstehen, dass diese Gedanken und Gefühle völlig normal sind.
Auch wenn du dir das noch nicht vorstellen kannst, heißt es nicht, dass es nie wieder möglich sein wird. Akzeptiere, dass du im Moment so fühlst – das ist ok und du musst dich selbst dafür nicht verurteilen. Sei aber auch offen für den Gedanken, dass du es dir NOCH nicht vorstellen kannst, aber eines Tages vielleicht doch möglich sein wird.
Wie es mir damit ging und wie ich jetzt damit umgehe
Und glaube mir, auch ich hatte solche Gedanken. Ich habe und wollte mir nicht vorstellen können mich mit Leuten zu umgeben deren Familie vollständig ist und die vielleicht noch dazu mit Freude über ihren Papa sprechen. Ich war traurig und neidisch, dass ich das nicht mehr erleben kann.
Auch wenn ich es mir damals nicht vorstellen konnte, so ist es jetzt für mich doch möglich ohne Schmerz und Traurigkeit in solche Situationen zu gehen – zumindest meistens.
Es wäre gelogen, wenn ich sage, dass mir das immer gelingt. Auch ich habe noch Situationen, wo ich mich bei anderen Familien Leid sehe. Besonders bei besonderen Anlässen wie Geburtstag, Verlobung, Jobwechsel, Hochzeit usw. wo ich meinen Papa einfach gerne dabei hätte.
Zeit heilt nicht alle Wunden. Aber wir werden stärker.
Zeit heilt nicht alle Wunden. Aber wir werden stärker und wir lernen mit schwierigen Gedanken und Gefühlen umzugehen und Trauer in Liebe zu verwandeln. Und eines Tages wird es langsam leichter.
Auch wenn es Monate oder Jahre dauert – vielleicht gibt es doch irgendwann den Moment wo du wieder mit Menschen zusammen sein kannst, deren Familie vollständig ist und du statt Schmerz, Dankbarkeit für die schöne Zeit mit deiner geliebten verstorbenen Person empfindest.
Den Schmerz in Dankbarkeit wandeln.
Was mir persönlich am meisten hilft, wenn ich mit Menschen umgeben bin, deren Familie vollständig ist oder andere Leute von ihrem Papa sprechen: Ich ändere meine Gedanken: Statt „Ich bin so traurig, dass er nicht mehr da ist“ sage ich mir: “ Ich bin so dankbar für die wunderschöne Zeit mit ihm.“ Und auch wenn mir das am Anfang meiner Trauerzeit überhaupt nicht gelungen ist, so ist es für mich jetzt schon Routine geworden. Und langsam ist die Dankbarkeit stärker als der Schmerz.
Trauer ist eine einzigartige Reise.
Jeder Trauernde hat seine eigene Geschichte und seinen eigenen Weg durch die Trauer. Es gibt keine richtige oder falsche Art, zu trauern. Es ist eine emotionale Reise, die Zeit, Geduld und Selbstmitgefühl erfordert. Es ist die Anerkennung der Trauer, die den ersten Schritt zur Heilung ermöglicht.
Als mentale Trauerbegleiterin verstehe ich, wie schwer es sein kann, alleine mit der Trauer zurechtzukommen. Wenn du das Gefühl hast, dass du Unterstützung auf deiner Trauerreise benötigst, bin ich hier, um dich ein Stück auf deinem Weg zu unterstützen. Gemeinsam können wir Wege finden, wie du deine Trauer bewältigen und Schritte zur Heilung unternehmen kannst. Du musst da nicht alleine durch! 💙🌻
Alles Liebe, Veronika